In der Manchester Art Galery wurde dieser Tage ein Bild des britischen Malers John William Waterhaus aus dem Jahr 1896 (!) mit dem Titel „Hylas und die Nymphen“ abgehängt, weil man laut „F.A.Z.“ eine Diskussion darüber anstoßen wollte, dass der weibliche Körper in der Malerei vorzugweise als passives dekoratives Element oder aber als „femme fatal“ dargestellt werde, eine Diskussion, die den Bilderstürmern anscheinend dann als besonders fruchtbar erscheint, wenn das Corpus Delicti gar nicht mehr vorhanden ist.

Wenn diesen Bilderstürmern Frauen schon in Gemälden des ausgehenden 19. Jahrhunderts als zu „passiv“ dargestellt sind, was erst dann, wenn sie der Darstellungen gewärtig werden, in denen es sich um Spanking dreht - von anderen BDSM-Spielarten erst gar nicht zu reden? In Museum dürften sie zwar selten zu finden sein, aber im Internet finden sie sich zuhauf. Müssten man dann nicht solche Seiten sperren, weil dort die Frau in einer submissiven Rolle gezeigt wird, die dem landläufigen Bild der emanzipierten, gleichberechtigten Frau zu widersprechen scheint?

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